Chronik der Stadt Vohburg

Die Geschichte der Stadt Vohburg ist eine sehr mannigfaltige: Sie umfasst steinzeitliche Siedlungsanfänge, mittelalterliche Blütezeiten, einen verheerenden Bruch im Dreißigjährigen Krieg, einen Aufenthalt Napoleons, und viele andere interessante und bedeutsame Ereignisse. Das heutige Vohburg definiert sich durch seine Geschichte, wurde es doch deswegen 1952 zur Stadt erhoben.

 

Historische Stadtfeste und Agnes-Bernauer-Festspiele tragen ihren Teil dazu bei, dass Vohburg und seine Bürger die Geschichte ihrer Heimatstadt lebendig halten. Als Quellen diente die kurze Geschichtsabhandlung auf der Homepage der Stadt und besonders Max Kirschners Buch "Zur Geschichte der Stadt Vohburg".

 

 

Von der Bronzezeit bis zur ersten Zerstörung der Vohburg

 

 

* 1500 v.Chr.:
Funde auf dem Vohburger Burgberg weisen auf eine dortige Besiedlung in der Bronzezeit hin

* 895 n.Chr.:
Erstmalige Erwähnung einer „größeren befestigten Hofanlage“ auf dem Burgberg. Diese war im Besitz eines 'Pernhard de Vohapurch'.

* 911 - 1081:
Die Grafen von Vohburg werden als auf der Burg ansässige Adelige dokumentiert

* 1081:
Mit der Hochzeit der Beatrix von Vohburg (Witwe des Pfalzgrafen Cuno II.) mit Rapoto III. von Cham erlosch das Geschlecht der Vohburger Grafen. Die Diepoldinger (Der Name ist bis heute noch im häufig in der Region vorkommenden Familiennamen Diepold verwurzelt) regierten nun über die Vohburg. Dies hatte bereits 25 Jahre danach schwerwiegende Folgen für die Vohburg.

* 1104 - 1106:
Nachdem der Deutsche Kaiser Heinrich IV. vom Papst mit einem Bannfluch belegt und entmachtet worden war (siehe auch unter Gang nach Canossa), schwand dessen Fürspruch unter den deutschen Fürsten und insbesondere bei seinem Sohn Heinrich V., der ihn 1104 gefangen nahm und seinen Thron bestieg. Als wichtiger Berater fungierte Markgraf Diepold von Vohburg, der mit wenigen anderen Fürsten die entscheidende Rolle bei der Thronbesteigung Heinrichs V. spielte. Heinrich IV. konnte sich aus der Gefangenschaft befreien und bestrafte die Haupthetzer, unter denen, wie oben bereits aurgeführt, der Diepoldinger war: Die Burg von Vohburg wurde 1105 durch Truppen des verbündeten Markgrafen Luitpold von Österreich und dessen Schwager, dem Böhmenkönig Bořivoj II., vollkommen zerstört. Als der gestürzte König jedoch bereits 1106 starb und von Seiten seiner Verbündeten nichts Kriegerisches zu erwarten war, baute Diepold die Burg nach seinen Vorstellung auf.

 

Von den Wittelsbachern bis zur dritten Zerstörung der Vohburg

 

 

* 1204:
War die Burg in Besitz der Wittelsbacher

* 1246:
Hochzeit von Elisabeth, die Tochter des Herzog Otto II des Erlauchten mit dem Hohenstaufenkaiser Konrad IV.

* 1316:
Nachdem Ludwig der Strenge gestroben war, ging die Vohburg an dessen Sohn Herzog Rudolf. Es kam zum Zerwürfnis zwischen Rudolf und seinem Bruder Herzog Ludwig der Bayer, dem späteren deutschen Kaiser. Im Streit der zwei Brüder zerstörte Ludwig den Prachtbau der Diepoldinger auf dem Burgberg und weitere Besitzungen seines Bruders. Dieser zeigte sich unterworfen und zog sich von der Regierung und vom Anspruch auf Vohburg zurück.

* 1316 - 1414:
Bis zum Wiederaufbau wurde die zerstörte Burg 100 Jahre lang an sämtliche (weltliche und geistliche) Fürsten verschachert und verschoben.

* 1414:
Herzog Ernst von Bayern baute die Burg auf den Grundmauern des Diepoldinger Baus wieder auf.

* 1641:
Die Vohburg wurde zum dritten und letzten Mal zerstört. Als die Schweden im Dreißigjährigen Krieg unter General Banér Vohburg erreichten, zerstörten sie die Burg ein letztes Mal in ihrer Geschichte. Das Siedlungsgebiet bzw. der Markt am Fuße der Vohburg konnte durch eine beträchtliche Brandsteuer vor der Verwüstung gerettet werden. Viele Bürger von Vohburg flohen in die nahe gelegenen Wälder oder in das gut geschützte Ingolstadt. Dieser Einschnitt in die Stadtgeschichte zieht einen endgültigen Schlussstrich unter die mittelalterliche Bedeutung der Vohburg und markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Stadt.

 

Vom Spanischen Erbfolgekrieg bis zur jüngsten Geschichte der Stadt

 

 

* 1704:
Nach einer kurzen Belagerung durch die Österreicher im Spanischen Erbfolgekrieg wurde Vohburg von den Österreichern erobert und der Markt sowie die umliegenden Dörfer geplündert. Im November 1704 machte Prinz Eugen von Savoyen in Vohburg Halt, dessen Pferden sogar neue Stallungen gebaut werden mussten. Die Besatzungszeit durch die Österreicher dauerte bis 1715, in welcher Vohburg immer wieder durch hohe Kriegskosten geschröpft wurde.

* 1809:
Napoleon übernachtete am 19. April im Schloss auf dem Burgberg, um sich auf die Schlacht von Abensberg gegen die Österreicher vorzubereiten

* 1952:
Erhebung zur Stadt durch Dr. Wilhelm Hoegner

* 1963:
Ansiedlung der Erdölraffinerie der Deutschen BP (heute Bayernoil)

* 1966:
Bau des Dampfkraftwerkes der Isar-Amper-Werke (heute E.ON)

* 2007:
Beginn der Erweiterung des Kraftwerkes und Bau einer Versuchsgasturbine